Fachtagung „Die Zukunft betrieblichen Lernens – digital, kollaborativ und vernetzt"

Foto: © IBBF

Am 07.10.201 fand die Fachtagung „Die Zukunft betrieblichen Lernens – digital, kollaborativ und vernetzt“ als hybride Veranstaltung – in Präsenz- und digital – statt. Dr. Michael Steinhöfel (IBBF, Koordinator des CoLearnET-Projektes) begrüßte die mehr als 80 Gäste und gab einen Ausblick auf die Veranstaltung. Nach dem von Detlef Reuter digital überbrachten Grußwort des Bundesministeriums für Bildung und Forschung ging Felix Sühlmann-Faul in seinem Impulsbeitrag „Science-Fiction vs. Realität? Nutzen von KI-unterstütztem Lernen in der (beruflichen) Bildung“ auf Chancen und Risiken bei der Anwendung von KI-Systemen ein. Er unterstrich, dass Künstliche Intelligenz ein Werkzeug ist, das es einzusetzen und intelligent zu nutzen gilt. (Zum Vortrag) Anschließend zeichnete Martin Steinicke (HTW Berlin) in seinem Vortrag „Von ‚Finger ab‘ bis ‚Strom fließt‘ – Handlungsorientiertes Lernen mit digitalen Spielen und Interventionen“ ein Bild davon, wie Digital Game-Based Learning in Lernprozessen eingesetzt werden kann. (Zum Vortrag)

Die Podiumsdiskussion „Digital Lernen und Arbeiten – der Königsweg?“ fand in Präsenz am Forschungszentrum für Informatik und Kultur der HTW Berlin statt. Brita Wauer (CQ Beratung+Bildung GmbH) diskutierte mit den Anwender*innen Christin Feist (Systemtechnikerin der PaechElektro), Christian Winkelmann (Geschäftsführer der Transformare GmbH) sowie Matthias Krzyzanek (Kfm. Leiter Elektroanlagenbau Harting), welche Erfahrungen bei der Nutzung digitaler Lernangebote gewonnen wurden. Benjamin Prögel (Geschäftsführer AVT e.V.) und Florian Kriegisch (Kursleiter bfw – Unternehmen für Bildung) vermittelten einen Einblick in die Herausforderungen, die mit der Entwicklung und Umsetzung digitaler Bildungsangebote entstehen und wie sie damit umgegangen sind. Astrid Gloystein (IFTP im bfw – Unternehmen für Bildung) wiederum reflektierte aus ihren Erfahrungen als Prozessbegleiterin, welche Voraussetzungen und Akteure für das Gelingen digitaler Transformationsprozesse in KMU von Bedeutung sind. (Die Aufzeichnung der Podiumsdiskussion folgt)

Nach einer kurzen Pause hatten die Teilnehmenden dann die Gelegenheit, aus verschiedenen Workshops zu wählen, um die Nutzung digitaler Medien virtuell kennenzulernen und auszuprobieren. Eine kurze Beschreibung der Workshops finden Sie hier:

Rewired – Elektrotechnik lernen in VR, HTW Berlin

Abbildung HTW Berlin

Im Workshop zum Thema “Elektrotechnik lernen in VR” erfuhren die Teilnehmenden zunächst mehr über die Vorteile spielbasierten Lernens in virtuellen Realitäten sowie den Entstehungsprozess des VR-Lernspiels. Dann wurde es ernst: die Raumstation „Homer“ drohte abzustürzen. Um die Systeme der Station zu reparieren und die Station vor dem Absturz zu bewahren, war die Unterstützung der Teilnehmenden gefragt! Mithilfe des Handbuchs und gemeinsam mit der Workshop-Leitung führten sie die Fachkraft in Virtual Reality durch den Reparaturprozess und konnten somit den kollaborativen Charakter des Spiels selbst erfahren. Dabei konnte das Geschehen auf der Raumstation durch einen Livestream direkt mitverfolgt werden. Nach neun Leveln, in denen die Werte für Spannung und Widerstand in verschiedenen Stromkreisen angepasst werden mussten, wurde der Antrieb der Raumstation erfolgreich reaktiviert – und die Raumstation gerettet!

Gefahr erkannt, Gefahr gebannt! Arbeitsschutz in VR, HTW Berlin

Der Workshop „Gefahr erkannt, Gefahr gebannt! Arbeitsschutz in VR“ bot den Teilnehmenden die Möglichkeit, verschiedene Maschinen und damit verbundene Gefahrenquellen in einer Metallwerkstatt kennenzulernen. Dabei konnten sie sich zwar nicht selbst die Finger abschneiden, dafür aber mittels Live-Stream nachverfolgen, wie sich der Spieler vor Ort bei der Handhabung der Maschinen schlug. Und das fiel gar nicht so leicht: dank des differenzierten Ablenkungssystems wurde die Bearbeitung der Aufgaben deutlich erschwert. So flackerten beispielsweise die Lichter, nervige Fliegen schwirrten um Kopf und Maschine, und der plötzlich auftauchende Kollege war genauso wenig hilfreich wie die defekte Tafelblechschere.

Im Anschluss an die Demonstration wurde in der Workshop-Runde noch darüber diskutiert, ob sich der vergleichsweise hohe Entwicklungsaufwand für eine Virtual-Reality-Anwendung wirklich auszahlt und einen Mehrwert gegenüber mobilen Applikationen bietet. Das Hauptargument: Handlungsbasiertes Lernen, bei dem Fehler nicht vermieden werden müssen, sondern die Folgen stattdessen eindrucksvoll erlebt werden können. Ein Eindruck, der sich durch das bloße Zuschauen am Desktop leider nur bedingt erwecken lässt.

Digitale Strategie Teil I und Teil II, k.o.s GmbH (Zur Dokumentation)

Lehr-Lernkonzepte für den digitalen Raum, k.o.s GmbH (Zur Dokumentation)

Coaching digital, kollaborativ und vernetzt gestalten, CQ Beratung+Bildung GmbH (Zur Dokumentation)

How to Plattform, IBBF

Im Workshop „how to Plattform“ hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, unsere Kollaborations- und Transfer-Tools auf der CoLearnET-Internetseite näher kennenzulernen und auszuprobieren. Nach einem kurzen Überblick über die aktuellen Wachstumszahlen unserer Plattform wurden nacheinander alle Seiteninhalte beleuchtet und auf ein bis zwei Folien der Nutzen für Besucher*innen unserer Seite dargestellt. Nach jeder Input-Runde wurden Fragen oder Anregungen diskutiert. Besonderes Interesse galt der Netzwerkseite. Insbesondere wurde diskutiert, wie diese in Zukunft gestaltet sein wird, welche Darstellungsmöglichkeiten zukünftige Nutzer der Seite vorfinden werden und welchen Nutzen diese Funktionen bieten. Nachdem die Angebote der Plattform intensiv erörtert und der Nutzen der Suche-Biete-Funktion als Pooling-Instrument insbesondere für KMU (Teilen von Geräten oder Räumen etc.) vorgeführt wurde, erstellten die Teilnehmenden gemeinsam einen Social Space. Dies war das Highlight des Workshops: Indem alle bisher verfügbaren Gestaltungselemente einzeln vorgestellt wurden, konnten die Kollaborationsmöglichkeiten und der individuelle Nutzen deutlich demonstriert werden.

Abschließend diskutierten die Teilnehmenden über mögliche Geschäftsmodelle (Bezahlangebote, Nutzungsgebühren), erörterten, welche Funktionen sie sich noch wünschen würden (z.B. mehr Kategorien in der Linksammlung im Space oder die Möglichkeit, die Seite als private Cloud zu nutzen) und wie sie die Seite für sich und ihr Team nutzen können.

Den formalen Abschluss der Tagung gestaltete Dr. Michael Steinhöfel mit einem Ausblick auf das Projekt „KI4CoLearnET – KI für kompetenzbasiertes Lernen im Cluster Energietechnik“. Anschließend hatten die Teilnehmenden noch die Möglichkeit, sich digital zu vernetzen und zu den Themen der Tagung auszutauschen.

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